Psalm-14

Nur Narren sagen: "Es gibt keinen Gott!"

1 Dem Chorleiter. Von David.Nur Narren reden sich ein: "Es gibt keinen Gott."
/ Sie sind völlig verdorben,
/ ihr Treiben ist ein Gräuel,
/ und keiner ist da, der noch Gutes tut.

2 Jahwe blickt vom Himmel auf die Menschen herab,
/ will sehen, ob einer dort verständig ist,
/ nur einer, der Gott wirklich sucht.

3 Doch alle sind abgewichen von ihm,
/ sie sind alle verdorben.
/ Keiner tut Gutes, nicht einer ist da.(1)

4 Wissen die Bösen denn nicht, was sie tun?
/ Sie fressen mein Volk, als äßen sie Brot.
/ Und gewiss rufen sie Jahwe nicht an.

5 Doch werden sie mit Schrecken erfahren,
/ dass Gott zu den Gerechten steht.

6 Die Hoffnung der Armen wollt ihr zerstören?!
/ Doch Jahwe gibt ihnen sicheren Schutz.

7 Wenn doch die Rettung aus Zion bald käme!
/ Wenn Jahwe die Not seines Volkes wendet,
/ wird Israel jubeln und Jakob sich freuen.

Anmerkungen

(1) Wird im Neuen Testament von Paulus zitiert: Römer 3, 10-12.

Auch wenn die Psalmen Lieder sind, werden darin tiefe theologische Wahrheiten verpackt. Hier wird uns besonders die Verdorbenheit des Menschen vor Augen gestellt. Es gibt keinen der Gutes tut. Was für eine Behauptung! Stimmt das wirklich? Lies dazu Römer 3,10-23.

Es ist wichtig zu sehen, dass es nicht heißt, wir tun immer das Schlechteste, sondern wir tun nie das Gute. Alles, was wir tun, soll der Herrlichkeit Gottes dienen (1. Korinther 10,31). Das ist das Ziel, an dem wir alle vorbei leben.

Doch zum Glück kommt aus Zion die Rettung. So können wir in Christus sein und in seiner Gerechtigkeit vor Gott stehen. Denn alles, was er tat, diente perfekt zur Ehre Gottes.

Frage zu Psalm-14

Warum werden die, die auf Gott vertrauen in den Psalmen oft als “Arme” oder “Elende” bezeichnet? Sie sind es doch nicht!

Antwort

Lieber Leser,

als Kind Gottes ist nicht alles Sonnenschein. Die Psalmen (viele von David) drücken aus, was im Herzen dieser Menschen war, und dies war nicht immer Freude, sondern oft tiefe Verzweiflung.

David z.B. war ein gesegneter Mann Gottes, doch obwohl er keine Schuld hatte, musste er vor dem König Saul jahrelang um sein Leben bangen. Aus dieser Situation wurden viele von diesen Psalmen geschrieben. Aber leider ist es nicht nur dem gerechten David so ergangen, sondern viele Männer und Frauen Gottes im Alten Testament mussten für ihre Treue, für ihre Gerechtigkeit leiden. Der Prophet Jeremia musste vieles erdulden, der Prophet Jesaja wurde laut Überlieferung am Ende zersägt. Hebräer 11, 37 drückt ganz gut aus, was die Gerechten alles leiden mussten.

Auch im Neuen Testament müssen Gläubige vieles für ihren Glauben leiden. Der erste Petrusbrief handelt sehr viel vom Leid der Gemeinde z.B. 1. Petrus 3, 14. Jesus selbst hatte den Jüngern vorausgesagt, dass sie um der Gerechtigkeit willen leiden werden z.B. Johannes 15, 20. Die ganze Kirchengeschichte ist geprägt vom Leid der Gläubigen, der Gerechten; Offenbarung 12, 12 zeigt ganz gut den Grund dafür: der Zorn des Drachen gegen Gott und seine Kinder.

Im Klartext heisst dies, dass die Psalmen das ausdrücken, was Gerechte sowohl im Alten Testament als auch Christen während der gesamten Kirchengeschichte bis heute wohl selbst ausrufen würden. Doch die gute Nachricht ist, dass Gott einmal alle Tränen abwischen wird Offenbarung 21, 4. In Römer 8, 37 heisst es, dass wir mehr als Überwinder sind durch den, der uns liebt. Und so wie auch David am Ende der Psalmen meistens im Herrn getröstet wurde, so werden auch wir im Leiden von Gott getröstet 2. Korinther 1, 4. Gleichzeitig heisst es aber auch nicht, dass das Leid des Gerechten der Wille Gottes ist oder dass der Gerechte immer leiden wird; es ist eben sehr häufig so der Fall.

lG Chris

Gestellt am Mittwoch, 04. März 2015, 22:22 Uhr